Mutter Erde - stirbt nicht an einem Wochenende
Freitag, 16:30 Uhr. Ich will dringend noch eine dieser
Umweltorganisationen anrufen die sich die Rettung von Mutter Erde zum Ziel
gesetzt haben. Ich wähle die Nummer der Zentrale, denn mein Anliegen ist
dringend - Mutter Erde geht es schlecht!
„Unsere Büros sind geöffnet
von …“ - Scheisse, die sind schon alle im Wochenende und geniessen die
Freizeit. Ich wähle die direkte Handynummer einer Frau, die ich kenne: „der
gewünschte Mobilteilnehmer kann zur Zeit nicht erreicht werden, sprechen sie
nach …“. Ich will aber nicht mit einer Blechbox sprechen sondern mit einem
Menschen! Wochenende – Feierabend - Chancenlos !!!
Ich kehre zurück zu
Mutter Erde und teile ihr mit, dass alle verantwortlichen Organisationen und
ihre Mitglieder schon gegangen und nicht mehr erreichbar sind. Mit dünner
Stimme frage ich sie was ich tun solle. “Bleibe bei mir“, antwortet Mutter
Erde. “Bleib bei mir sitzen“.
Ich erzähle Mutter Erde von meiner
Sorge, dass sie an einem Wochenende sterbe und dann niemand dieser
„Verantwortlichen“ erreichbar sei. Sie lächelt mich an und sagt mit klarer
Stimme: “Ich sterbe nicht an einem Wochenende“. Ich bin erstaunt! Warum weiss
sie das nur? Ich weiss ja auch nicht wann ich sterbe – warum soll sie wissen,
wann sie stirbt?
Leise beginnt sie mir zu erklären, dass Menschen
oftmals plötzlich sterben, nicht aber Mutter Erde. Sie sterbe vielmehr
langsam, denn schleichende Prozesse enden meistens tödlich, da die
Veränderungen nicht, oder nur schwerlich erkannt werden.
Einzelne Arten
sterben aus – stumm und still und verlassen unseren Planeten. Gletscher
schmelzen weg, die Ozeane erwärmen sich langsam und der Ozongürtel um die Erde
wird immer dünner.
Mit jeder Art, die verschwindet, verändert sich auch
unser Lebensraum und unsere Chance zu überleben wird immer dünner.
Jahre später treffen sich zwei Smaragdeidechsen in den ersten Sonnenstrahlen
des neuen Tages. Da fragt die Eine: “wo sind nur die Menschen geblieben – ich
habe schon lange keine mehr gesehen?“ Darauf meint die Andere: “vielleicht hat
es den Menschen bei uns nicht mehr gefallen“.
Das war an einem ganz
normalen Freitagmorgen – und wieder gab es eine Art weniger auf der Erde!
Ich erschrak – wachte schweissgebadet auf und schaute auf die Uhr.
Es
war Freitag und fünf vor zwölf.
Orlando
Unser Hof am Wanderweg
Die Kleine Beiz
Kühe auf der Weide
Geschichten vom Fischerbiel
Tobi - Unser Hütehund
Chrugel - Die Kuh die zu kalbern vergass!
Fläcker - Die Geschichte einer Kartoffel
Fuchur - Die Geschichte eines Kalbes
D' Hoppschla - Unglaubliches war geschehen
Kasimir - Die Geschichte einer kleinen Katze
Kühe vs. Methan - Betrachtungen zum Klimawandel
Rehkitze schlafen am Morgen
Mutter Erde - Stirbt nicht an einem Wochenende
Die Schlange
- Das Böse