Links für weitere Informationen:
> Unesco Weltnaturerbe Jungfrau-Aletsch
> Lötschberger Wanderwegeklassiker Südrampe
> Verkehrsverein Sonnige Halden
> Gemeinde Ausserberg
UNSER LEBENSRAUM
Ausserberg liegt im Zentralwallis am Südhang des Rhonetales
auf einem Teil der Lötschberg-Südrampe, begrenzt durch das Baltschiedertal
im Osten und das Bietschtal im Westen. Am Fusse der Gemeinde gedeiht der
Wein, der höchste Punkt ist das Wiwannihorn auf 3001 m.
Die Lage des Wallis als alpines Längstal, im Norden und Süden durch
Bergketten des Alpenhauptkammes begrenzt, ist für das vergleichsweise
trockene und sonnenreiche Klima verantwortlich. Die zusätzliche
südexponierte Lage der steilen Hänge der Südrampe hat ihr auch die
Bezeichnung „Sonnige Halden“ eingebracht und sorgt für eine seltene
Vegetation mit subtropischem Charakter.
Der nördliche Teil der Gemeinde ist Bestandteil des UNESCO-Weltnaturerbes
Jungfrau-Aletsch-Bietschhorn.
Kulturlandschaft
Eine dauerhafte Besiedlung des früher Bischofsberg benannten Flecken - er
stand unter der Herrschaft des Bischofs - begann vor weit über tausend
Jahren, zunächst durch die Kelten und um 1000-1300 n.Chr. gründeten
einwandernde Alemannen erste Hofsiedlungen. Im 14. Jh. sind die ersten
Suonen angelegt worden um die trockenen Flächen auf dem Bischofsberg zu
bewässern und Landwirtschaft zu ermöglichen und das Überleben zu sichern.
Diese steilen und trockenen Landwirtschaftsflächen an den Hängen des
Rhonetales waren jedoch die einzigen nutzbaren Flecken dieser Gegend, da zu
dieser Zeit die gesamte Talebene in Gänze vom Fluss und seinem Bett
eingenommen wurden, und die jährlichen Frühjahrsfluten eine Landgewinnung
anfangs nicht zuliessen.
Somit war eine Bewässerung der Kulturflächen unumgänglich, um den Hängen
einen Ertrag abzutrotzen. So wurde aus dem Baltschiedertal Gletscherwasser
des Baltschiederbaches mittels Kanälen herausgeführt und zu den
Kulturflächen herangebracht. Diese Wasserkanäle werden im Wallis Suonen
genannt. Ihre Notwendigkeit für ein Überleben an den südexponierten Hängen
der Rhone machte aus Ihnen die „Heiligen Wasser“.
Die ausgeklügelte, frühe Bewässerungstechnik in dieser für Landwirtschaft
ungünstigen Lage machen insbesondere das Gebiet der Südrampe zu einem
seltenen und wertvollen Kulturgebiet und Zeugen eines frühen und
anspruchsvollen Wirkens der Menschen in dieser beeindruckenden Landschaft.
Die Suonen
Heute sind noch drei Suonen in Ausserberg erhalten: Undra, Mittla und
Niwärch.
Die jüngste der erhaltenen Suonen, der Niwärch, wurde im Jahre 1381 erstmals
urkundlich erwähnt. Die damals am Bau beteiligten 22 Bürger erhielten
Wasserrechte an der Suone, die weitervererbt, heute im Grunde noch gültig
sind. Die Wasserrechte, also die zugeteilte Zeit um Wasser der Suone zu
entnehmen, wurden mit hölzernen Pflöckchen, den „Tässlu“ festgehalten, die
heute noch in der Burgerstube im Gemeindehaus Ausserbergs verwahrt werden. Die Länge
dieser Holzpflöckchen bestimmt die Dauer der Wasserentnahme aus der Suone.
Zudem vermerkten früher Kerben auf den Tässlu den Anteil eines jeden Burgers
an den Unterhaltungsmassnahmen der Suonen über das Jahr. Das Ansehen eines
Burgers stand im Verhältnis zur Menge der Tässlu sowie deren Länge und
Anzahl der Kerben. Wiesen ohne Wasserrechte waren wertlos.
Wer die Suonen heute sieht, glaubt nicht, dass bei Bau und Unterhalt der
Suonen aus dem Baltschiedertal bis 1960 keine Opfer zu beklagen waren, jedenfalls
sind keine überliefert.
Die drei Suonen haben zusammen eine Länge von 30 km. Hinzukommen unzählige
Nebenleitungen, die das Wasser möglichst grossflächig von den Suonen auf den
Wiesen verteilen.
Diese Bewässerung der Wiesen funktioniert seit Jahrhunderten so, dass die
Suone auf ihrer gesamten Länge hangseitig Öffnungen bzw. Abzweigungen
besitzt, die mit Holzschiebern verschlossen sind. Wenn die Wiese bewässert
werden darf – jeder Ausserberger Burger weiss genau wann und wie lange -
werden die Schieber entfernt und die Suone stattdessen blockiert. Damit
fliesst das gesamte Wasser in die seitlichen Öffnungen, über die das Wasser
auf die Bewässerungskanäle verteilt wird. Eine feine Verästelung dieser
Kanäle verteilt das Wasser der gesamten Wiese. Die Unterhaltung der Kanäle
ist aufwändig, sodass moderne Berieselungsanlagen die althergebrachte
Bewässerungsmethode mehr und mehr verdrängt.
Die Berieselungsanlagen bewässern die Wiesen zwar oft grossflächiger und
gleichmässiger als die althergebrachte Bewässerung. Ein grosser Nachteil der
Berieselung ist jedoch der hohe
Verlust durch Verdunstung und Verwehung durch den oft anliegenden Wind.
Es gibt nur noch wenige Ausserberger die ihre Wiesen althergebracht mittels
Schiebern und Bewässerungskanälen bewässern. Einer dieser seltenen Spezies
bin ich, Biobauer Orlando.
Wenn Sie mehr über unsere traditionelle Bewässerungsmethode
erfahren möchten, wenden Sie sich an mich. Ich biete Events unter dem Motto
"wässern Sie sich frei" bei denen Sie Natur pur geniessen können!!!